Mit 2 Tagen Abstand, wird es Zeit für eine kleine Einzelkritik. Vorab möchte ich aber bemerken, dass vor allem das geschlossene mannschaftliche Auftreten überzeugt hat.
Mut für die Deutsche macht mir, dass wir selten verloren Stellungen gewonnen haben, aber ab und zu deutlich bessere Stellung noch abgaben. D.h. rein schachlich war noch einiges mehr drin.
Brett 1 Tobi K. 4 aus 6, ein kampfloser Sieg : Gegen einen Schnitt von 1870 lässt diese Punkteausbeute keine Frage offen. Tobi war der Rückhalt für das Team und wusste auch gegen deutlich Stärkere zu überzeugen. In Runde 1 startete Tobi mit einer Niederlage. Eine von den Partien wo "wir" auf Gewinn standen, aber leider den finalen Schlag nicht setzen konnten. Mit Txd5 hatte Tobi eine ganze Weile den Sieg gegen Stade auf dem Brett. Das ist der einzige Makel. Eine super Leistung!!
Brett 2 Nicolai 1,5 aus 6, ein kampfloser Sieg: Nicolai war nach dem Turnier nur bedingt mit seiner Leistung zufrieden. Ich hatte ihn vor dem Turnier als unseren Topscorer gesehen. Trotzdem glaube ich, dass er uns bei der Deutschen AN BRETT 2 :-) sehr weiterhelfen wird. Denn seine Partien und vor allem die dazugehörigen Analysen haben gezeigt, dass sein Schachverständnis deutlich besser ist, als das Ergebnis. Die Deutsche ist ein neues Turnier!
Brett 3 Riko 3,5 aus 7: Riko spielte im Bereich seiner Erwartung. Ihm war in der einen oder anderen Partie die mangelnde Spielpraxis anzumerken. Sein Kampfgeist und seine großartige Konzentration haben das immer wieder kompensiert. Ärgerlich war als er in einer Partie in deutlich besserer Stellung mit Dxc3 die Partie wegstellte. Auch hier kämpfte er weiter. Leider reichte es am Ende nicht ganz. In der letzten Runde war sein souveräner Sieg die Grundlage für den Mannschaftserfolg.
Brett 4 Jonathan K. 5 aus 7!!: Jonathan ist die größte Überraschung der Mannschaft und der zweite Rückhalt für die Mannschaft, das drücken auch die 144 gewonnen DWZ-Punkte aus. Jonathan hatte in den letzten Runden immer wieder den Druck in der letzten laufenden Partie, den Ausgang des Mannschaftskampfes in der Hand zu haben. Er hat diese Situation immer wieder souverän gemeistert.
Nach 4 zu 4 Mannschaftpunkten nach Runde 4 legten wir uns auf die Formulierung "Schweizer Gambit" fest. Wie man dieses Gambit konsequent zu Ende spielt, hat die Mannschaft gezeigt. Eine super Leistung, auf zur Deutschen!
