Autor Thema: Neue FIDE-Regeln  (Gelesen 5252 mal)

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Neue FIDE-Regeln
« Antwort #1 am: 25 06 2014, 18:39 »
Da die FIDE uns zum 1.7. mit neuen Regeln beglückt und gestern beim Hearing auch ein Informationsblatt über Regeländerungen verteilt wurde, schreibe ich dazu ein paar Worte in der Hoffnung nicht allzu viel Unsinn zu verzapfen.
- Die Bauernumwandlung gilt jetzt auch als korrekt durchgeführt, wenn zuerst die Umwandlungsfigur aufs Umwandlungsfeld gestellt und danach der Bauer vom Brett entfernt wird (ich habe zwar nie erlebt, dass eine solche Umwandlung bisher geahndet wurde, aber formal musste bisher zunächst der Bauer aufs Umwandlungsfeld gezogen und dort ersetzt werden).
- Wenn ein Bauer auf das Umwandlungsfeld gezogen wird, aber nicht vor dem Drücken der Uhr ersetzt wird, gilt dies als Umwandlung in die Dame. Dennoch bleibt dies ein regelwidriger Zug.
- Wo wir beim Thema "regelwidriger Zug" sind: Ab 1.7. gibt es nur noch einen Fehlversuch, d.h. der zweite regelwidrige Zug führt zum Partieverlust (bisher der dritte).
- Bei einer unberechtigten Remisreklamation nach Artikel 9.2 (dreifache Stellungswiederholung) oder 9.3 (50-Züge-Regel) erhält der Gegner zwei Minuten (bisher drei Minuten) Zeitgutschrift.
- Bei fünffacher Stellungswiederholung oder wenn 75 Züge lang kein Stein geschlagen und kein Bauer gezogen wurde, erklärt der Schiedsrichter die Partie auch ohne Reklamation für Remis (damit er nicht bis Ostern im Vereinshaus bleiben muss).
- Die Grenze zwischen Blitz- und Schnellschach liegt jetzt bei 10 Minuten Bedenkzeit.
- Auch im Schnellschach verliert ein regelwidriger Zug die Partie.
- Im Turnier- und Schnellschach ohne Zeitinkrement kann ein Spieler mit weniger als zwei Minuten Bedenkzeit für den Rest der Partie fordern, dass beide Spieler für den Rest der Partie jeweils fünf Sekunden Zuschlag pro Zug erhalten. Dieser Antrag gilt als Remisangebot.

Auch bei der Schiedsrichter-Ausbildung hat sich eine wesentliche Änderung ergeben: Der Titel des Turnierleiters fällt weg, unterste Stufe ist jetzt der Regionale Schiedsrichter. Vorhandene Turnierleiterlizenzen bleiben bis zum Ablauf gültig, können aber nicht verlängert werden.