Forum des SKM > Gewürzgurken Geplauder

Heinz Erhardt

(1/3) > >>

skmwebmaster:
Danach

ich reise durch die Tropen,
sah Affen, Gnus und Antilopen,
und - leider viel zu spät - den Tiger!
Er kam von hinten und blieb Sieger.

Nun sitz ich hier im Paradiese
mit anderen Engeln auf der Wiese.
Man ist sich noch ein wenig fremd.
Zwei Flügel wachsen mir durch mein Hemd.

skmwebmaster:
Der Virus (von Heinz Erhardt)

Weil wir doch am leben kleben,
muss man abends einen heben.
So ein Virus ist geschockt,
wenn man ihn mit Whisky blockt.
Auch gegorener Rebensaft,
einen gesunden Körper schafft.
Auch das Bier in großen Mengen,
wird den Virus arg versengen.
Wodka, Rum und Aquavit,
halten Herz und Lunge fit.
Calvados und auch der Grappa,
helfen Mutti und dem Papa.
Ich will hier nicht für Trunksucht werben,
doch nüchtern will ich auch nicht sterben.

skmwebmaster:
Es wird mal wieder Zeit
an unseren Heinz (Erhardt) zu denken.
Drum macht Euch jetzt bereit,
die Gedanken einmal (um) zu lenken:

(SB)

War ich, wo's Bier zu trinken gab,
stell' ich die Frage unterwegs mir:
Wenn ich beim Bier geschäkert hab',
bin ich dann wohl ein Schäksbier?

(Heinz Erhardt)

skmwebmaster:
Natürlich hatte Heinz Erhardt auch etwas mit Schach im Sinn.
Hier ein Auszug aus einem seiner Auftritte:
"Ich wohnte bis gestern hier bei einem befreundeten Ehepaar, die sind sogar miteinander verheiratet, und die bewohnen ein reizendes Häuschen, und die waren ganz aus demselben, wie ich mit einem Mal dort so auftauchte; und die haben auch einen schönen Garten, der umzingelt das Häuschen, und im Garten steht eine Buche, wie sie im Buche steht, und ich ließ sie rechts stehen und ... ging ins Häuschen, und es grenzt bei ihnen ja nicht nur ein Zimmer an das andere, sondern schon fast an Wahnsinn, wie viele Bilder die an den Wänden hängen haben, um die Nägel zu zieren: ja, die haben einen echten Weinbrand - echten Rembrandt (ich bin ganz verstreut heute), ja, und dann haben sie auch so kleine Radierungen in den Geschäftsbüchern - Menschen wie du und ich. Aber ... dafür haben sie 'nen großen Hund, so'n Hund für sechs Personen, leider hat der eine Ungezogenheit, der leckt immer so, darum heißt er auch Götz, und der hat - nehmen Sie sich 'n bißchen zusammen, wir sind ja nicht zu unserem Vergnügen hier - ein sehr langes Fell, also ich hab' so was von Fell noch nie gesehen, der hat keine Flöhe, der hat Mäuse. Und wo er bellt, ist vorne, und sie, also die Hausfrau, die hat Kleider, schöne, also zwei bis acht, glaub' ich, sie trägt die Kleider, der Mann die Kosten, und ... sie ist so 'ne richtige Hausfrau, sie hat ihre Augen überall, auch an den Füßen, und dagegen nimmt sie Tabletten, ja, auch gegen die abstehenden Ohren, reizend. Und sie ist in Behandlung bei zwei Ärzten: beim älteren, wenn sie krank ist, und beim jüngeren, wenn ihr was fehlt. Und der Mann muß abwaschen. Der trägt nicht nur das Geschirr in die Küche, sondern es auch mit Würde, und gestern abend, da sagte die Hausfrau dann zu mir, ob ich mit ihr nicht 'ne Portion Schach spielen wolle. Ich sagte: "Au ja, gnädige Frau, das mache ich aber gerne, 'türlich, nur habe ich gar keine Ahnung von Schach. Ich weiß gar nicht: muß man da reizen? Muß ich da bedienen? Oder muß ich zwei drücken? Ich hätte am liebsten mich gedrückt, aber ... ich wollte die Dame nicht kränken, und dann kam sie mit so 'nem gemaserten Brett an und mit so kleinen Püppchen, und sagt sie, stellen Sie doch die auf, ich stell bei mir die weißen, ich sag', gnädige Frau, ich hab' so lange nicht mehr geschacht, ich weiß gar nicht, wie das ist, nicht; ach, sagt sie, ich helfe Ihnen, also, sehen Sie, hier in der ersten Linie kommen die Bauern - aah, sag ich, und dahinter steht dann Familie Rehwinkel - so jagte ein Scherz denselben, und dann sagte sie also: "Bitte machen Sie 'nen Zug." - Ich sagte: "Nee, gnädige Frau, ich rauche gar nicht." - "Nein", sagte sie, ich soll spielen und 'nen Zug machen. "So, bitte, wie Sie wollen, gnädige Frau:
    Tsch-tsch-tsch-tsch-tsch-tsch-tsch-tsch ..."
Aber sie konnte wohl keinen Zug vertragen; seit gestern wohne ich nicht mehr da. "

skmwebmaster:
Wußtet Ihr eigentlich, dass Heinz Erhardt in diesem Monat 110 Jahre alt geworden wäre, wenn er denn noch lebe.
Darauf (natürlich) noch'n Gedicht:

Wo bleibt heut' bloß der Sonnenschein?
Liegt's an den Isobaren?
Ach, soll's doch ruhig trübe sein,
wir trinken unsern Klaren!

(Heinz Erhardt)

Navigation

[0] Themen-Index

[#] Nächste Seite

Zur normalen Ansicht wechseln